Gartenverband

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Der Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. in seiner Entwicklung

Aus dem Nordwestdeutschen Gartenbauverband e.V. und den Landesverband Gartenbau Niedersachsen e.V. ist im Jahre 2009 durch Fusion der Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. entstanden.

Gründung
36 Gärtner gründeten am 23.November 1948 den Verband des Nordwestdeutschen Erwerbsgarten- und Gemüsebaues e.V. Erst im Jahre 1962 erhielt dieser Verband seine endgültige Bezeichnung „Nordwestdeutscher Gartenbauverband (NGV) e.V.“.

An die Spitze wählten die Versammlungsteilnehmer den Bremer Wilhelm Kähler, als seinen Vertreter Clemens Meyer aus Sutthausen bei Osnabrück.

Die Gründerjahre waren geprägt durch die Nachkriegszeit. Wiederaufbau zerstörter Betriebe, Beschaffung von Brennmaterial zur Beheizung von Gewächshäusern; dies waren die Probleme der Gärtner vor Ort. Den Verbänden waren in dieser Zeit klare Aufgaben zugewiesen, hierzu zählten die Betreuung und Beratung der Betriebe, das Ausstellungs- und Vereinswesen, die Herausgabe von Zeitschriften sowie die Entwicklung der landwirtschaftlichen Technik und des Bauwesens. Genau in diese Zeit fiel auch die Gründung der Landwirtschaftskammern in Niedersachsen.

Die Währungsreform war auch für den Gartenbau der Startschuss für den Beginn einer neuen Zeit. Bereits 1949 initiierte der Verband die erste Gärtnerbörse in Bremen und schuf damit Absatz und Beschaffungsmöglichkeiten für den einheimischen Gartenbau. In diese Zeit fallen zahlreiche Gründungen von Beratungsringen, das Versuchs- und Fortbildungswesen erfolgte mit der Eröffnung der Höheren Gärtnerlehranstalt Osnabrück im Jahre 1949 und der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Aurich ab 1952.

Wirtschaftswunderjahre

Schon früh, bereits zu Beginn der 50er Jahre, zeigten Gärtner auf Blumenausstellungen ihre Erzeugnisse. Blumenschauen in Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Oldenburg sind hierfür Beispiele.

Viele Heimatvertriebene ließen sich im Nordwesten nieder und gründeten neue Betriebe. Aus diesen entstanden regelrechte Gärtnersiedlungen. Die Lage der Unternehmen abseits der großen Märkte zwang schon früh zu gemeinschaftlicher Vermarktung. So existierte die Gartenbauzentrale Papenburg 1956 bereits seit 25 Jahren. Im Jahr 1959 gründeten Wiesmoorer Gärtner die Nordwest-Blumen e.G. Wiesmoor.

Bereits Jahre zuvor hatten die Verbandsgremien die Entscheidung getroffen, ein verbandseigenes Haus des Gartenbaues zu errichten.1962 wurde dieser Plan in die Tat umgesetzt. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Bremer Großmarktes entstand mit Unterstützung der Mitglieder, die Bausteine erwarben, das verbandseigene Haus, das für die folgenden 43 Jahre Sitz des Verbandes sein sollte. Erst im Jahr 2006 musste dieses Haus für städtebauliche Planungen Platz machen.

In dieser Zeit führte der Bremer Wilhelm Kähler den Verband 25 Jahre – von 1948 bis 1973 hatte er den Vorsitz inne. Mit in das Haus des Gartenbaues zogen auch Gartenbaukammer und Beratungsring Bremen.

Aus kleinsten Anfängen schuf der Verband gemeinsam mit der Sparkasse Bremen 1968 die Nordwestdeutsche Treuhandstelle für Dauergrabpflege GmbH, die zwischenzeitlich mit mehr als 200 Vertragsunternehmen 9.500 Verträge betreut.

Krisenjahre
Nach 25 Jahren gab Wilhelm Kähler 1973 sein Amt als Verbandsvorsitzender an Karl-Heinz Hettenhausen ab. Die 70er Jahre bleiben den Gärtnern als Zeiten der ersten Energiekrise im Gedächtnis. Innerhalb kürzester Zeit verdreifachter, ja vervierfachte sich der Preis für Heizöl. Das engagierte Eintreten der Gartenbauverbände minderte die bereits damals bestehende Wettbewerbsbenachteiligung gegenüber den Gartenbaubetrieben in den Niederlanden. Die Energiekrisen waren gleichzeitig aber auch Initialzündungen für den Einsatz von energiesparenden Investitionen. So gelang es in den Unternehmen, innerhalb weniger Jahre eine Energieeinsparung von fast 40 % zu erreichen.

Wechseljahre
Der sich bereits seit langer Zeit abzeichnende Strukturwandel im Gartenbau nahm in diesen Jahren immer konkretere Formen an. Reine Azerca-Betriebe gab es bereits in den 60er Jahren und zunehmend konzentrierten sich die gärtnerischen Unternehmen auf klare Ausrichtungen. Aus dem Arbeitskreis Endverkauf der Fachgruppe Blumen und Zierpflanzen des Verbandes entwickelte sich die Fachgruppe Endverkauf gegen Ende der 70er Jahre. Die Gruppe dieser Betriebe ist in den vergangenen Jahren geprägt durch eine zunehmende Konzentration auf Dienstleistung, Veredlung und Verkauf. So kristallisierten sich die Fachgruppen Blumen und Zierpflanzenproduktion, Endverkauf, jetzt Einzelhandelsgärtnerei, Friedhofsgärtnerei und Gemüsebau immer stärker heraus. Der Garten- und Landschaftsbau hatte bereits Mitte der 60er Jahre einen eigenen Fachverband gegründet. Der Strukturwandel hat sich weiter beschleunigt, das Informationszeitalter macht auch vor dem Gartenbau nicht Halt. Es gilt, auf Herausforderungen flexibel zu reagieren, um neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

 

Erste Vorsitzende
1948-1973 Wilhelm Kähler
1973-1986 Karl-Heinz Hettenhausen

Präsidenten
1986-1992 Friedhelm Scherrer, Bremen
1992-2000 Engelbert Lüske, Bawinkel
2000-2009 Jens Schachtschneider, Dötlingen
2009-2012 Manfred Behre, Ronnenberg
2012-2018 Henning Sannemann, Osnabrück
seit 2018   Andreas Kröger, Hamburg


 

 

Stellvertr. Vorsitzende
1948-1949 Clemens Meyer, Sutthausen
1949-1965 C.H.F. Möhring, Oldenburg
1965-1971 Hermann Klusmann, Westestede
1971-1973 Karl-Heinz Hettenhausen, Ocholt
1973-1975 Jacob Mittelstorb, Bremen
1975-1986 Friedhelm Scherrer, Bremen

Vizepräsidenten
1986-1992 Engelbert Lüske, Bawinkel
1992-2004 Günter Melle, Ganderkesee
1993-2004 Manfred Krebs, Bexhövede
2004-2012 Henning Sannemann, Osnabrück
2012-2018 Robert Pake, Bad Harzburg
2012-2018 Horst Rechter, Hannover
seit 2013   Stefan Schulz, Papenburg
seit 2017   Dirk Klefer, Augustfehn
seit 2018 (nach Fusion mit GVN)
                Michael Seute, Schneverdingen
                Dr. Hans Hermann Buchwald, Malente
                Dirk Eberlein, Neumünster
                Thomas Heinemann, Rostock

   

Der Landesverband Gartenbau Niedersachsen in seiner Entwicklung

Aus der Festrede zum 50jährigen Bestehen am 09. Oktober 1996
von Hartwig Hickmann

Recherchen in verschiedenen Quellen haben mich herausfinden lassen, dass unser Jubilar, der Landesverband Gartenbau Niedersachsen e.V. als berufsständische Interessenvertretung der Gärtner schon Vorläufer, gewissermaßen Urahnen, in Niedersachsen hat – wenn auch zunächst mehr auf regionalen Ebenen. Neben den Kloster-Gärtnern waren in Hildesheim schon sehr früh „freie Gärtner“ aktiv in dem Bemühen, eine Zunft zu bilden, um gemeinsame Anliegen durchzusetzen. Das gelang ihnen auch. Ihr erster wirtschaftspolitischer Antrag hatte folgenden Wortlaut:

„Item, Ihr Hohen Herren vom Rat der Stadt,
ob des Geistes, ob des Handwerks seid,
vernehmet, dass jetzt als auch getan,
die Kraut-, Bäum- und Blumengärtner 
eine Zunft gebildet haben,
um Privilegien tun wir eine große Bitt,
auf des neuen Marktes Mit um einen Platz,
wo der Gärtner feilzubieten hat,
dem Bürger, damit er seh und kauf,
des Gärtners Ware auf einen Hauf.
Einte mal diese große Gunst
schon die Bäcker, Knochenhauer,
Leineweber und Krämer-Zunft,
so bitten wir der Stadt Hildesheim
hochwohllöblichen Rat
dass er selbige nit abschlagen tat.“

Dem Antrag wurde stattgegeben – wie wir heute formulieren – und am 10. Februar 1365 erhielten die Gärtner Hildesheims vom Rat der Stadt das Marktrecht verliehen und nach den damaligen Gebräuchen wurden sie von dem Zeitpunkt ab als selbständige Gilde anerkannt. Sie mussten sich mehrfach bewähren und Privilegien verrichten. Später wurden dann auch fremde Gärtner auf den Hildesheimer Märkten zugelassen. Über andere Gärtnervereinigungen im Verbandsbereich ließ sich nur wenig ermitteln. Es gab bzw. gibt eigenständige Gärtnervereinigungen und Gartenbauvereine mit offener Mitgliedschaft für Gärtner und Gärtnerfreunde auf örtlicher Ebene, die aber nur fachlich-ideelle Anliegen verfolgen und keine berufsständische Interessenvertretung bzw. Berufsverband im heutigen Verständnis darstellen.

Bedeutende Impulse zur Bildung einer überregionalen berufsständischen Vertretung kamen 1848 zunächst aus Erfurt und Weimar, wo die Forderung nach einem Zusammenschluss aller gelernten Kunst- und Handelsgärtner Deutschlands erhoben wurde. Drei Jahre später wurde die Forderung nach einem Lehrgesetz für Gärtner aufgestellt, welches die Ausbildung neu regeln solle. Diese und andere Entwicklungsanstöße mündeten 1883 in der Gründung des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“. Diesem Verband schlossen sich zum Teil örtliche regionale Gruppen an, so auch bereits 1907 die Hildesheimer Kollegen mit 23 Mitgliedern.
Von diesem Verband bis zur heutigen Berufsvertretung auf Bundesebene war es jedoch ein weiter Weg. Er wurde vor allem erst weit durch die Tatsache, dass die einzelnen Sparten des Gartenbaus nur nach langem Zögern auf ihre Eigenständigkeit verzichten mochten. Erst am 1. Juli 1924 war mit dem Reichsverband des Deutschen Gartenbaues eine wirkungsvolle zentrale Organisation geschaffen, die bis auf die Baumschule alle Sparten des Gartenbaues vertreten konnte.
Aber schon 1933 brachte die Gleichschaltung im Dritten Reich die Eigenständigkeit des noch jungen Verbandes ganz zum Erliegen. Es erfolgten eine Ablösung des Präsidiums durch Reichsführer und der Aufbau des sog. Reichsnährstandes in dem jeder, der sich mit der Erzeugung, Weiterverarbeitung oder Verteilung landwirtschaftlicher – also auch gartenbaulicher – Erzeugnisse und einheimischer Nahrungsmittel befasste, Zwangsmitglied war. Ein freies Vereins- und Verbandsleben war nicht mehr möglich.
Als nach Kriegsende 1945 der Wiederaufbau der mehr oder weniger zerstörten Betriebe begann, waren – sofern überhaupt – Betriebsmittel aller Art nur auf dem Wege des Tauschhandels oder auf Bezugscheine, über örtlich/regionale berufliche bzw. die im Wiederaufbau befindlichen Zusammenschlüsse zu erhalten. Aus diesen losen örtlichen Berufszusammenschlüssen kamen auch die ersten Ansätze für den Wiederaufbau des Verbandswesens.
Am 24. Oktober 1945 fand ein erstes Zusammentreffen von Gärtnern aus dem Gebiet der damaligen britischen Zone statt, um über einen neuen Berufsverband zu beraten. In Verhandlungen mit der britischen Militärregierung konnte eine Genehmigung zu einer überregionalen Verbandsgründung erreicht werden.
Am 25. Juli 1946 erfolgte dann in Hamburg durch 90 Betriebsinhaber mit entsprechen-den Vollmachten die Gründung des Zentralverbandes des Gemüse-, Obst- und Gartenbaues in der britischen Zone (Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Oldenburg, Hannover, Nordrhein und Westfalen).
Aus diesem entstand dann nach dem Zusammenschluss mit der Vereinigung der Süd-deutschen Erwerbsgartenbauverbände der Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues, der 1975 in „Zentralverband Gartenbau e.V.“ umbenannt wurde. Mit der Gründung des Zentralverbandes des Gemüse,- Obst- und Gartenbaues für die britische Zone 1946 waren auch die formellen Voraussetzungen für den Ausbau von Landesverbänden geschaffen.

Die Gründung des Landesverbandes
Die Gründung des Landesverbandes für Gemüse,- Obst- und Gartenbau e.V. Hannover, zu dessen 50. Geburtstag wir hier heute versammelt sind, erfolgte am 28. Oktober 1946 in Hannover. 1. Vorsitzender wurde Otto Stallmann, Inhaber eines Gartenbaubetriebes mit den Fachrichtungen Landschaft, Zierpflanzenbau und Baumschule in Hannover-Kleefeld.
Geschäftsführer wurde am 1. Mai 1947der allseits geschätzte Silvester Zorn, der leider schon 1954 mit 29 Jahren verstarb. Die Arbeit des Verbandes war zunächst darauf aus-gerichtet, Regionalgruppen zu bilden bzw. deren Wiederaufbau organisieren zu helfen, Kollegen als Mitglieder zu gewinnen,  Fachausschüsse für die Verbandsarbeit aufzubauen und die Mitglieder über aktuelle Fragen in Beruf und Verband zu informieren.
Die wichtigste Arbeit für die Mitglieder, die zumeist zwecks Sicherung der Ernährung zum Anbau von Gemüsepflanzen für die Landwirtschaft und Schrebergärtner verpflichtet waren, bestand darin, bei der Material- und Saatgutbeschaffung direkt oder indirekt zu helfen. Heizmaterial, Holz, Glas gab es nur auf Bezugscheine oder auf dem Schwarz- oder Tauschmarkt. In der gesamten Verbandstätigkeit musste in der ersten Zeit – ähnlich wie auch in den Betrieben -  sehr stark improvisiert werden, zumal es bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948 unter anderem an Papier für Informationen und später zum Teil auch an Geld für Porto mangelte. Nach der Währungsreform wurde dann vieles anders und besser: Alle Anbaubeschränkungen fielen und die Materialversorgung wurde von Tag zu Tag besser. So konnte auch in den Betrieben eine Rückentwicklung zur Gärtnerei mit Zierpflanzen verschiedenster Art bzw. die Bildung von fachlichen Schwerpunkten begonnen wer-den. Auch in der Verbandsarbeit konnte jetzt systematisch gearbeitet werden. Im November 1948 erschien nun auch unter dem Titel „Erwerbsgartenbau“ das erste Mitteilungsblatt des Landesverbandes Gartenbau Hannover, welches lt. Wunsch der Mitglieder zu-gleich Fachblatt, Mitteilungsblatt und Verbandsorgan sein sollte. Das war natürlich ein hoher Anspruch! Bei Studium der Mitteilungsblätter wurde deutlich, dass zwar Fachartikel erschienen, aber der Schwerpunkt sich immer stärker in Richtung Mitteilungsblatt für Verbandsangelegenheiten entwickelte. Das hatte sicher seinen Grund in der Tatsache, dass einerseits andere traditionelle Fachblätter wieder erscheinen konnten und andererseits viele Mitteilungen und Berichte über die Verbandsarbeit auf Landesverbands- und Zentralverbandsebene die Mitglieder erreichen sollten. Letzteres war und ist ja auch heute noch entscheidend für die Akzeptanz des Verbandes bei seinen Mitgliedern.

Mit dem Erlass des Grundgesetzes 1949, welches in seinem Artikel 9 die Vereinigungsfreiheit garantiert, waren ja auch Stellung und Aufgaben der Verbände klar umrissen worden. „Verbände im engeren Sinne sind Zusammenschlüsse von Interessenten innerhalb demokratischer Staaten, die Einfluss auf das politische Geschehen nehmen, ohne jedoch selbst Regierungsverantwortung zu tragen.“ Der Artikel 9 gibt den Organisationen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ganz wesentliche Aufgaben, nämlich die kollektive Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen durch freie autonome Verbände. Damit wird der Ausgleich der Interessensgegensätze zwischen Kapital und Arbeit nicht vom Staat selbst wahrgenommen, sondern den gesellschaftlichen Kräften überlassen.

Unser Grundgesetz weist den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden zwar ihren Platz in gesellschaftlichen, nicht aber in staatlichen Abgrenzungen zu. Damit wird eine klare Abgrenzung zu politischen gezogen. Darüber hinaus grenzt das Grundgesetz Arbeitgeber und Arbeitnehmer-Verbände von den übrigen Verbänden dadurch ab, dass es ihnen – bei Erfüllung bestimmter Auflagen – öffentliche Funktionen in wechselseitigem Verhältnis als Tarifpartner überträgt.

Der am 28. Oktober 1946 gegründete Landesverband Gemüse-, Obst- und Gartenbau Hannover e.V. ist also ein freier autonomer Arbeitgeberverband für seinen Bezirk, der sich bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben für seine Mitglieder vom Zentralverband Gartenbau als seiner Dachorganisation in Bonn auf der Bundesebene und international in berufspolitischen Fragen unterstützen lässt. 

Die vielschichtigen Aufgaben
Der Katalog an Einzelaufgaben im Rahmen der Gesamtverpflichtung gegenüber seinen Mitgliedern ist mit der Entwicklung der Bundesrepublik, insbesondere seines Wirtschafts-, Rechts- und Sozialsystems einschließlich seiner Einbindung in  die EU von Beginn an ständig umfangreicher geworden, wenn sich auch unterschiedliche Schwerpunkte ergaben. In Artikeln der Mitteilungsblätter Juli 1950 wurden unter der Überschrift "Was tut der Verband für seine Mitglieder?“ folgende Arbeitsbereiche genannt und an Beispielen verdeutlicht:

  • Wirtschafts- und Tarifpolitik
  • Presse- und Werbearbeit
  • Ausbildungs- und Fortbildungsförderung
  • Ausstellungswesen
  • Außenhandel sowie Steuerfragen

Interessant aus dieser Zeit ist, dass ZV-Präsident Schröder sich bei Bundestagsabgeordneten und dem Finanzminister erfolgreich bemühte, eine Luxussteuer für Blumen zu verhindern. Nicht auszudenken die Folgen, wenn das nicht gelungen wäre.

Die Schwerpunkte der Verbandstätigkeiten richteten sich natürlich nach den besonderen Erfordernissen der jeweiligen Zeit, zum Teil aber auch nach den Personen, welche als Vorsitzende des Verbandes bzw. der Fachgruppen fungierten. Schon 1947 wurde vom Vorsitzenden Otto Stallmann angeregt, in der Tradition der Reichsgartenschauen von Dresden, Essen, Stuttgart eine Bundesgartenschau in Hannover durchzuführen. Die erste Bundesgartenschau wurde am 28. April 1951 in Hannover von Frau Elly Heuß-Knapp eröffnet. Die vom Zentralverband und vom Landesverband initiierte und zusammen mit der Stadt Hannover sowie Betrieben aus der ganzen Bundesrepublik durchgeführte Schau und der Deutsche Gartenbautag am 02. September 1951 waren die erste überregionale Repräsentationsschau des gärtnerischen Berufsstandes nach dem Krieg. Sie machten die Organisation nach außen sichtbar, verdeutlichten Standort und Anspruch als Beruf. Das gehört zur Öffentlichkeitsarbeit eines Verbandes in einem demokratischen Staat.
An der Spitze des Landesverbandes in Hannover gab es am 05. Dezember 1951 einen Wechsel: Otto Stallmann trat zurück und Ludwig Müller aus Nienburg wurde Vorsitzender bzw. Präsident und Wilhelm Isensee aus Wolfenbüttel sein Stellvertreter. Während der „Regentschaft“ von Ludwig Müller als Verbandspräsident, die über 20 Jahre dauerte, hat sich der deutsche Gartenbau allgemein und im Bereich des Landesverbandes enorm entwickelt. Es war ja auch die Wirtschaftswunderperiode. Zum Teil hat Ludwig Müller im Rahmen seiner Tätigkeit als Verbandspräsident und in seinen verschiedenen Ämtern die Entwicklungsbedingungen und Entwicklungen maßgeblich beeinflusst und Anstöße für berufsfördernde Initiativen gegeben. Natürlich ist es nicht immer eindeutig auszumachen gewesen, wer positive Entwicklungen in Gang gebracht hat, zumal der Erfolg ja oft viele Väter hat. Unzweifelhaft gehörte Ludwig Müller zu den Initiatoren der Einrichtung des Gartenbauberatungsringes e.V., der Gründung der Lehr- und Versuchsanstalt Ahlem und der DEULA-Lehrgänge für Gärtnerlehrlinge  - während seiner Präsidentschaftsperiode wurde vieles eingeführt, durchgeführt bzw. eröffnet. Als Beispiele seien hier die Gärtnerbörse in Lehrte, der Großmarkt Hannover, die Gartenbautage und die Ahlemer Betriebsleitertage genannt. Ludwig Müller war ein Mann von hoher Durchsetzungskraft und ein „Verbandsfunktionär aus Leidenschaft“, wie es einmal jemand ausdrückte. Neben seinem Vorsitz im Landesverband war er Vorsitzender im Gartenbauberatungsring, der Gartenbau-Berufsgenossenschaft, der Alterskasse für den Gartenbau, der Betriebshaftpflichtversicherung, Mitglied im Gartenbauausschuss der Landwirtschaftskammer und des Kuratoriums der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau. Diese Aufzählung seiner berufsständischen Ehrenämter ist sicher nicht vollzählig. Als ich einmal im Unterrichtsgebiet „Berufsständisches Wissen“ Gärtnermeisterkandidaten die unterschiedlichen Organisationen und Einrichtungen im Gartenbau nahebringen wollte und den Landesverband  Gartenbau als Verband behandelte und fragte, ob jemand zufällig den 1. Vorsitzenden kennen würde, sagte ein Berliner in Anlehnung an einen bekannten Witz: „Ich weiß es ja nicht genau, aber wie ick den Laden hier in Niedersachsen kennengelernt habe, kann sich das nur um den Ludwig Müller handeln.“ Darüber wird man sicherlich schmunzeln! Das macht aber auch ein Problem deutlich: Ämterhäufung. Sie kann bei Betriebsinhabern zu Lasten der Betriebe gehen – ist doch auch zurückzuführen auf ein Fehlen der Bereitschaft, ein berufliches Ehrenamt zu übernehmen. Die Klage über nachlassende Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, geht quer durch alle Organisationen und Verbände und ist ja auch in unserem Beruf immer wieder zu hören. Starke Arbeitsbelastung wird vielfach als Grund für eine Ablehnung genannt – ein zunehmendes Freizeitbewusstsein scheint oftmals auch ein Hinderungsgrund zu sein. Die Notwendigkeit der Bündelung und Artikulation von beruflichen Anliegen und wirtschaftlichen Interessen wird hingegen nicht bestritten! Ich darf alle bitten, die Einstellung zum Ehrenamt, insbesondere beruflichem Ehrenamt, zu überdenken. Ehrenamtliches Engagement hat Respekt statt Häme, Beifall statt Gleichgültigkeit und kollegiale Förderung statt Ignoranz verdient. Ludwig Müller hat mit seinem Engagement den Gärtnern im Landesverband und darüber hinaus einen großen Dienst erwiesen. Er trat am 12. September 1972 von seinem Amt zurück – er wurde Ehrenvorsitzender des Landesverbandes. Er verstarb am 30. Oktober 1972.
Nachfolger des Verbandspräsidenten wurde am 12. September 1972 Otto Rehburg, der jedoch am 12. November 1973 sein Amt schon wieder niederlegte. Der damalige Vizepräsident Werner Stange übernahm in dieser Notsituation des Vorstandes trotz starker Beanspruchung durch andere Funktionen am 12. Februar 1974 die Präsidentschaft. Der Gartenbau stand zu dieser Zeit unter dem Druck der sich verteuernden Energie. Der Landesverband bzw. seine Kreisgruppen versuchten zu helfen, indem sie mögliche Hilfen und Reaktionen auf Versammlungen thematisierten und diskutierten. Werner Stange versuchte als Verbandspräsident und als Mitglied verschiedener Gremien in der Landwirtschaftskammer und der Stadt Hannover auf seine ruhige und beharrliche Art berufsständische Interessen zu vertreten. Aus gesundheitlichen Gründen stellte er sich auf der Mitgliederhauptversammlung am 19. August 1975 nicht wieder zur Wahl. An seine Stelle trat Vizepräsident Otto-Hinrich Brand. Werner Stange wurde Ehrenvorsitzender und gebeten, seine bisherigen Funktionen in der Landwirtschaftskammer Hannover weiter wahrzunehmen. Der neue Vizepräsident hieß Bodo Weber.
Wenn man den Lebens- und Entwicklungsgang einer juristischen Person – eine solche ist ja der Landesverband Gartenbau Niedersachsen e.V. – nachzuzeichnen versucht, ist es wohl legitim, Geschehen und wesentliche Aktionen im Zusammenhang mit den natürlichen Personen zu sehen, die als Spitzenfunktionsträger in ihren Perioden verantwortlich zeichneten. So hauchen ja die Präsidenten oder auch die Fachgruppenvorsitzenden gewissermaßen dem Verband Leben ein, indem sie selbsterkannte Notwendigkeiten oder aus der Zentralverbandsarbeit gewonnene Anstöße bzw. von den Mitgliedern aus den Fachgruppen bzw. Kreisverbänden aufgeworfene Anregungen und Wünsche in Aktionen umsetzen. „Durchforscht“ man die Periode Brand, orientiert an den Mitteilungsblättern und dem eigenen Erinnerungsvermögen, so lassen sich Schwerpunkte bei solchen Aktionen der Arbeit für den Verband bzw. die Mitglieder erkennen: z. B. wurden Seminare über Strukturwandel im Gartenbau, Energie, Verkaufskunde und Kulturplanung abgehalten. Bei Vorträgen auf Wintertagungen wurden in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Hannover, der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und dem Gartenbauberatungsring die Betriebsleiter geschult.
In vielfältigen Kontakten mit Politikern wurden aktuelle wirtschaftliche Probleme ins Gespräch gebracht und konkrete Umstellungshilfen beantragt – zum Teil mit Erfolg, wie sich viele erinnern werden, wenn man an die Energieumstellung denkt.
Mit dem 1979 nach langen Diskussionen eingeführten BGJ auf Berufsfeldbreite konnte sich Präsident Brand wie auch viele seiner Verbandsmitglieder gar nicht anfreunden. In vielen Eingaben und Kontakten versuchte er, engagiert – unterstützt insbesondere von Heinrich Eicke – eine Abschaffung dieser bildungspolitischen Entscheidung zu erreichen – erfolglos, wie wir wissen.
Erfolgreich bemühte er sich dann in Kooperation mit anderen Verbänden eine verstärkte Ausbildung von Gartenbaulehrern zu erreichen, damit eine gärtnerische Grundbildung im BGJ gewährleistet werden konnte. Die für jeden Verband notwendige Öffentlichkeitsarbeit wurde von Otto-Hinrich Brand auf vielen Ebenen ausgeübt. Nachdrücklich hat er unter den Devisen „Deine Umwelt – nicht ohne Gärtner“ bzw. „Die grüne Kompetenz gehört den Gärtnern“ Standort und Ansprüche des Gartenbaues / der Gärtner als Beruf verdeutlicht. Das geschah nicht nur auf den von ihm und seinen Verbandskollegen geprägten Niedersächsischen Gartenbautagen in Lüneburg (1983) und Hameln (1987), sondern auf den Mitgliederversammlungen in Braunschweig, Wolfsburg und Göttingen mit der Überreichung der „Grünen Thesen“ an die betreffenden Oberbürgermeister sowie auf vielen Pressefahrten.
Zur praktizierten Öffentlichkeitsarbeit zählen natürlich auch die vielen Direktkontakte mit Politikern und Parlamentariern, bei denen Präsident Brand – zum Teil durch Fachgruppenvorsitzende oder Geschäftsführer unterstützt -  über berufliche Probleme und Vorstellungen informierten, um auch damit die politische Willensbildung zu beeinflussen. Stichworte hierfür sind die Drittlandimporte bei Schnittblumen, die Landesgartenschauen, die Privatisierung auf Friedhöfen, das Landesnaturschutzgesetz, das Wasserhaushaltsgesetz, die Entschädigungsverfahren für Gemüsegärtner nach Tschernobyl und die Gefahren von ABM für den Gartenlandschaftsbau. Wenn bei solchen Direktkontakten verschiedentlich auch ein Blumenstrauß überreicht wurde, unterstreicht das, wie empfindsam Gärtner Lobbyarbeit einleiten können. Mit besonderem Interesse verfolgte Otto-Hinrich Brand die Arbeit in den Kreisgruppen – offensichtlich in dem Bewusstsein, dass die Spitze des Verbandes eine zufriedene Basis benötigt. Schon zu Beginn seiner Amtszeit als Präsident richtete er ein ernstes Wort an alle Kreisgruppenvorsitzenden. Er dankte allen Kreisgruppen für ihre Aktivitäten und forderte in bemerkenswert deutlichen Worten die inaktiven Kreisgruppenvorsitzenden auf, ihre Arbeit zu überdenken oder die Konsequenzen zu ziehen.
In vielen Kreisgruppen war Herr Brand während seiner Amtszeit zu Gast, um die Arbeit des Verbandes zu erläutern, die Kreisgruppenaktivität zu würdigen und Kollegenanliegen zu erfahren. Dass die Arbeit in den Kreisgruppen schwieriger geworden ist, lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Gründe dafür sind sehr vielschichtig. So sind andere Fachinformationsmöglichkeiten, stärker entwickeltes Freizeitbewusstsein und hohe Mobilität zu nennen. Aber offenbar auch geringer gewordene Berufssolidarität scheinen die Bereitschaft, Kreisgruppenversammlungen zu besuchen, zu beeinträchtigen. Ähnliche Probleme haben zum Teil auch Beratungsringe und andere formelle Gruppen / Vereinigungen.

Dass die berufliche Kollegialität und Solidarität insbesondere bei der älteren Generation seinen hohen Stellenwert hat, zeigt sich alljährlich bei den Seniorentreffen. Dass der Verband diese vom Kollegen von Luckwald ins Leben gerufenen und z. Zt. von Max Manthey organisierten Treffen bis heute fördert, lässt wohltuend Kollegialität und Solidarität erkennen und verdient Anerkennung.
Auf der Mitgliederhauptversammlung am 08.09.1989 in Lüneburg trat Otto-Hinrich Brand nach 14 Jahren Amtszeit im Alter von 69 Jahren zurück – 70 wollte er als Präsident nicht mehr werden.
Aus der Brille eines beobachtenden Zeitzeugens, der als Gärtner-Schulmeister natürlich nur am Rande des Verbandsgeschehens stand, erlaube ich mir zu urteilen, dass Präsident Brand den gesamten Landesverband Gartenbau nach bestem Vermögen gut vertreten und die Einigkeit und Harmonie zwischen den verschiedenen Fachrichtungen erhalten hat.

Zum Nachfolger wählte die Mitgliederhauptversammlung am 08. September 1989 dann den jetzigen Präsidenten Manfred Behre. Vermutlich, weil er schon aus seiner Tätigkeit in der Kreisgruppe Hannover bzw. der Landesfachgruppe Blumen und Zierpflanzen mit der Verbandsarbeit vertraut war, konnte Manfred Behre relativ schnell in sein Amt hineinwachsen. Ähnlich wie sein Vorgänger versuchten er und seine Vorstandskollegen, für den Verband bedeutsame Aufgaben zu erkennen und anzupacken. Auf den Niedersächsischen Gartenbautagen in Bremervörde (1991) und Duderstadt (1994) hat Präsident Behre vor einer großen Schar von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie der Berufskollegen die Leistungskraft der verschiedenen Sparten des Gartenbaus dargestellt, Probleme der Betriebe beleuchtet und Forderungen des Berufsstandes artikuliert. Die Tatsache, dass er das im Namen von 10 gärtnerischen Verbänden Niedersachsens tun konnte, verstärkte den nachhaltigen Eindruck.
Aber nicht nur die öffentliche Bühne nutzen Präsident Behre, Vorstand und Geschäftsführung für die Vertretung der Berufsstandinteressen gegenüber Staat und Verwaltung. Bei Betriebsbesuchen mit Politikern aller Couleur wird ein direkter Eindruck von der gartenbaulichen Wirklichkeit vermittelt. In vielen Direktgesprächen mit Vertretern der Politik und Ministerialverwaltung wird versucht – möglichst schon in der Beratungsphase von Gesetzen und Verordnungen – die legitimen Interessen des Berufsstandes wahrzunehmen. Als Stichwort seien die Wassergesetzgebung, das Nds. Baugesetz, BGJ und Schulstandorte, Leitlinien ordnungsgemäßer Gartenbau genannt.
Auch gegenüber der Landwirtschaftskammer werden Berufsstandsinteressen artikuliert, u.a. um eine bedeutungsgerechtere Repräsentanz der Kammer zu erreichen. Wenn es richtig ist, dass der Gartenbau am Beitragsaufkommen der Kammer mit 14 % beteiligt ist – die für den Gartenbau tätigen Personen aber nur 7 % der Mitarbeiterschaft ausmachen – sollte dieses Missverhältnis beseitigt werden. Das hat auch einen symbolischen Wert. Die Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband und der Landwirtschaftskammer, deren Vorstand Präsident Behre angehört, läuft wie auch in den früheren Jahren gut. So hat der Landesverband seine traditionelle Wintertagung in Hannover seit 1993
So hat der Landesverband seine traditionelle Wintertagung in Hannover seit 1993 mit dem ersten Tag der alljährlichen Betriebsleitertage als sog. Unternehmertag verbunden. Das ist genauso befruchtend für alle Beteiligten wie die Kooperation des Verbandes bzw. der Fachgruppe mit der Lehr- und Versuchsanstalt und dem Gartenbauberatungsring bei der Durchführung von Seminaren. Mit solchen Seminaren versucht der Landesverband den Betrieben Anregungen und Hilfen für die Bewältigung ihrer Probleme zu geben. Ein erhöhter Bedarf dafür hat sich auch im Zuge des Strukturwandels ergeben, der ja auch zu einer gesonderten „Landesfachgruppe Endverkauf“ geführt hat. Um deren Entwicklung bemühen sich insbesondere die Herren Steffen, Engelke, Ewald und Zobel. 

Der Landesverband Gartenbau Niedersachsen ist in sechs Fachgruppen gegliedert. Alle Mitglieder im Gesamtverband zusammenzuhalten und keinen Fachgruppenneid oder Fachgruppenegoismus aufkommen zu lassen, ist schwierig. Es ist bisher allen Präsidenten gelungen. Das ist sicher aber auch ein Verdienst der Geschäftsführer mit ihren Mitarbeiterinnen.
Sie haben die Durchführung der Vorstandsbeschlüsse zu besorgen und zu organisieren, die vielfältigen betriebsindividuellen Interessen der Verbandsmitglieder über Stellung-nahmen und Vertretungen wahrzunehmen und über Kontakte zu maßgeblichen Stellen von Staat, Wirtschaft und Organisationen berufsrelevante Entwicklungstendenzen zu erkunden. Die Geschäftsstelle ist gewissermaßen ein Dienstleistungsunternehmen für den Verband und seine Mitglieder. Die einzelnen Geschäftsführer setzten bzw. setzen unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Tätigkeiten. Viel zu häufig wurden bzw. werden sie durch vielfältige und oft sehr zeitaufwändige Wahrnehmung von Rechtsinteressen der Mitgliedsbetriebe so stark in Anspruch genommen, dass andere Aufgaben leicht zu kurz kommen, z. B. die Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege.

Die konkrete Verbindung zwischen Verband und Geschäftsführung einerseits und den Mitgliedsbetrieben andererseits zu halten, ist Aufgabe des Mitteilungsblattes. Es muss zunächst die Mitglieder mit aktuellen Informationen und wichtigen Hinweisen unter Berücksichtigung fachgruppenspezifischer Bedeutsamkeit versorgen. Es muss aber auch die Aktivitäten des Berufsverbandes auf Zentralverbandsebene, der Landesverbandsebene und in den Kreisverbänden transparent machen und Mitgliedernachrichten enthalten. Dieses ist entscheidend wichtig für die Akzeptanz des Verbandes bei seinen Mitgliedern und die Treue zum Verband. Nur ein Verband, der auf die Solidarität einer großen Mitgliederschar vertrauen kann, ist in der Lage, seinen Einfluss in der Gesellschaft geltend zu machen.

Ich hoffe, deutlich gemacht zu haben, dass der Landesverband Gartenbau Niedersachsen e.V. sich in seinen 50 Jahren positiv entwickelte und seine Aufgaben als Berufsverband zeitgerecht wahrnehmen konnte bzw. wahrnimmt. Dafür sollte allen beteiligten Funktionsträgern ein kollegialer Dank gesagt werden. Dass diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren positiv verläuft und berufliche Kollegialität und Solidarität im stärker gewordenen Wettbewerb nicht verloren gehen, ist mein Wunsch für alle, in den hoffentlich viele einstimmen können.